Schon die Anfahrt gestaltete sich schleppend. Man hatte Helfer vom THW an die Hauptstraße gestellt und jede Seitenstraße, welche in die Innenstadt zum Start und Zielbereich führte, war gesperrt. Nach einer Viertelstunde in der Schlange tauchte ein Schild mit einem nach rechts deutenden Pfeil auf. Unter diesem Pfeil stand geschrieben "gebührenpflichtiger Parkplatz". Da die Nebenstraße gesperrt war konnte nur das Parkhaus gemeint sein welches ich vor vier Minuten passiert hatte. Lustig.......aber es gab noch ein Schild welches mich weiter geradeaus zum nächsten Parkplatz führen sollte. Plötzlich löste sich der Stau auf, worüber ich kurz grübelte dann wurde mir klar, dass es dort keinen Parkplatz gab. Also kurz geflucht, gewendet und rechts in eine Seitenstraße gefahren, Parkplatz gefunden....Glück gehabt. Parkscheibe rausgelegt und zum Start gelaufen. Eine riesige Menschenmasse hielt sich im Stadtkern auf und ich fand nichts. Ich suchte mir einen Wolf nach Infostand, Anmeldung oder wenigstens Hinweisschidern die zu ihnen führten. Nachdem ich mich dann durchgefragt hatte stand ich nun endlich vor einer älteren Dame die damit beschäftigt war mehreren Kindern nacheinander zu erklären, dass es für eine Anmeldung ihre Läufe schon zu spät sei. Ich befürchtete, dass es meiner Anmeldung genauso ergehen würde wenn noch ein paar Kinder auftauchen. Irgendwann erhörte sie mein flehen und ich konnte mich anmelden.

Noch eine kurze Runde über den Platz und ein Blick auf den 5 Km Lauf geworfen und schon musste ich wieder zu meinem Auto latschen um mich laufbereit zu machen. Trainingsanzug aus, Rucksack in den Kofferraum, noch ein großer Schluck aus der Pulle und dann wieder die zwei Kilometer zum Start. Irgendwie war ich, als es endlich losging, schon müde und kaputt. Ein Rundkurs durch die City war viermal zu laufen und er beinhaltete auch eine leichte Steigung. Ich kam nicht in Schwung und musste richtig kämpfen um eine Zeit von 45:12 Minuten zu erreichen. Danach wieder zum Auto denn es wurde schon dunkel und ohne Sonne auch recht kühl. Trainingsanzug an, ein wenig entspannen und wieder zum Start um die Urkunde abzuholen. Inzwischen war der deutsche 800 Meter Rekordhalter (1:43,65 Min) und Weltmeister Willi Wülbeck damit beschäftigt die Urkunden an die Klassensieger zu verteilen. Der Mann ist eine Legende denn sein deutscher Rekord, der ihm 1983 auch die den Weltmeistertitel einbrachte, hält nun schon seit 25 Jahren. Respekt!!

Nach einer weiteren Stunde war es dann soweit die Urkunden waren gedruckt. Auf zum Infostand welcher sich mittlerweile in völliger Dunkelheit befand und um den sich mehrere Dutzend Läufer/innen tummelten. Ich schloss mich ihnen an und während ich meinem Erinnerungsschriftstück Zentimeter für Zentimeter näher kam spürte ich den Schlag eines Armes an meinem Hinterkopf. Aua! Es handelte sich wohl um einen sehr dünnen, eher knochigen Arm. Man fing schon damit an den Stand abzubauen und da ist so ein Kopf schon mal im Weg.......warum ausgerechnet meiner?.

Als ich endlich in der ersten Reihe stand hatte sich dort das Chaos schon breit gemacht. Die Urkunden lagen in mehreren Stapeln nebeneinander und auf Zuruf begann die Suche durch zwei Helfer. Ich konnte keinerlei Einteilung in Altersklassen oder nach Alphabet erkennen, hatte dann aber mächtig Glück. Als ich den vierten Anlauf startete meinen Namen lautstark an das Ohr des, sichtlich überforderten, Helfers zu bringen hielt mir ein anderer Läufer meine Urkunde unter die Nase. Er hatte meinen Namen mitbekommen und die Urkunde zufällig in einem der Stapel entdeckt. Ein guter Mensch, ich bedankte mich und wünschte ihm einen Lotteriegewinn.

Die Strecke und die Atmosphäre waren schon toll in Oberhausen alles andere aber eher "suboptimal". Obwohl ich das Gefühl hatte am absoluten Limit zu laufen war nicht mehr drin aber dem Willi wäre ich wahrscheinlich noch locker weggelaufen. ;-)

Danach wieder schön locker die zwei Kilometer zum Auto geschlendert und es ging dann zügig und ohne Stau ab nach Hause.