Rhein Ruhr Marathon in Duisburg 30.05.2010

Viel los im Ziel...
Viel los im Ziel...
Es geht gleich los.
Es geht gleich los.

Nun war es soweit, um 6:30 Uhr klingelte der Wecker an dem Tag über den ich mir in den Wochen vorher sehr viele Gedanken gemacht hatte. Nach dem BIG25-Lauf in Herne begann ich das Training für diesen Marathon um eine neue Bestzeit in Angriff zu nehmen. Alles lief bestens bis zu einer Erkältung welche mich zu einer längeren Trainingspause zwang. Danach führte ich das Training fort wie es mein Plan vorgab. Nach dem schnellen Friedenslauf in Kirchlinde stellten sich dann leider Probleme mit der linken Wade ein. Diese machten das lockere Tapering der letzten Woche zwar nicht unmöglich aber schmerzfrei lief ich nicht. Diese Vorgeschichte kratzte ein wenig an meinem Sportlerherz aber ich konnte es kaum erwarten die Dinge in die Hand zu nehmen und endlich zu laufen. Endlich aktiv werden und auf Gegebenheiten reagieren und nicht pausenlos über Eventualitäten nachdenken. Das Wetter war bescheiden und die Aussichten sagten alles voraus was die Wetterkarte hergab, Regen, Sturm und Gewitter. Wir fuhren zeitig los und trotzdem wurde es knapp denn es kam, durch einen Unfall, zu einem 40 minütigen Stillstand an der Autobahnabfahrt. Zum Glück war es später, trotz der Menschenmassen, kein Problem einen Parkplatz zu finden denn diese sind um das Stadion des MSV Duisburg herum ausreichend vorhanden. Außerdem kannte ich mich auch schon aus denn am Vortag schaute ich mich, nach dem Abholen der Startunterlagen, im Sportpark Wedau ein wenig um.

 

Kurze Zeit später stand ich am Start des 27. Rhein Ruhr Marathons und vernahm die Durchsage, dass sich dieser um eine halbe Stunde, auf 9:50 Uhr, verzögern sollte. Ich hatte also noch genug Zeit mich im Regen warm zu laufen. Dann ging es endlich los und ich merkte sofort, dass die Wade erstmal keine Probleme machte......eine Sorge weniger. Ich lief locker los und nach 4 Kilometen schlossen zwei Sportskameraden zu mir auf, der Eine links und der Andere rechts. Sie trugen gelbe Shirts und einen roten Ballon in Herzform. Nachdem der Ballon zweimal gegen meinen Kopf schlug......BONG......BONG.....konnte ich den Aufkleber mit der Zeitangabe 3:45 erkennen. Ich schloss mich dieser großen Gruppe an. Es folgte dann eine Art Ausscheidungsrennen, die Gruppe wurde im Verlauf immer kleiner. Ich fühlte mich wohl und konnte der Gruppe gut folgen.

 

Wahnsinn was hier los war, an jeder Ecke stand eine Samba Truppe und viele Anwohner hatten Lautsprecher in die Fenster gestellt und beschallten die Läufer/innen mit Ballermann Hits. Die Zuschauer feuerten uns an fast jeder Stelle der Strecke an und manchmal schaute auch die Sonne dabei zu. Wir durchliefen ein Straßenfest mit allerlei Verkaufsständen und Zapfstellen mit vielen gut gelaunten Zuschauern welche uns anfeuerten ohne zu klatschen denn sie wollten kein Bier verschütten. Das Verpflegungsangebot war auch optimal und an Quantität und Qualität nicht zu toppen. Die Abstände verkürzten sich auf der zweiten Hälfte der Strecke und zu dem Wasser wurden noch Cola, ISO-Getränke, Bananen usw. gereicht. Bei dem Ausscheidungsrennen musste ich bei Km 32, zeitgleich mit einem kernigen Regenguss, die Segel streichen. Ich ließ die, nur noch kleine, Gruppe ziehen und versuchte die letzten 10 Km so gut wie möglich zu überstehen denn plötzlich hatte ich Blei in den Schuhen und meine Wade wollte auch wieder beachtet werden. Irgendwann war es dann aber soweit und ich lief in das Duisburger Wedau Stadion ein. Ich hatte den sprichwörtlichen Klos im Hals denn alles fiel von mir ab. Alle Probleme welche diesen Marathon, einschließlich Vorbereitung, nicht wie gewohnt ablaufen ließen würden gleich hinter mir liegen. Mit 3:49,12 Std erreichte ich meine zweitbeste Marathonzeit und im Nachhinein denke ich, dass es auf dieser Strecke, bei diesem Wetter nicht viel besser hätte funktionieren können.

Frisch war es.
Frisch war es.

Diesen Marathon in Duisburg werde ich nicht so schnell vergessen und ich kann nur jedem zu einer Teilnahme raten. Die gesamte Organisation ist von Anfang bis zum Ende erstklassig, hinzu kommt noch der Zieleinlauf ins Stadion mit Gänsehautgarantie. Es werden Finisher T-Shirts und Medaillen verteilt, ein SMS-Service für die erreichte Zeit war eingerichtet und nach ein paar Wochen bekommt jeder Teilnehmer noch eine DVD mit seinem Zieleinlauf zugeschickt. Das alles zu einem, im Vergleich zu anderen Marathonveranstaltungen, moderaten Preis.

 

Meine gesammelten Erfahrungen waren bei diesem Marathon vielschichtig. Viele Dinge liefen einfach nicht so glatt wie gewohnt doch man sollte nicht vergessen, letzten Endes muss man niemandem etwas beweisen außer vielleicht sich selbst. Natürlich bin ich, wie wohl jeder andere auch, gerne gut vorbereitet aber trotzdem werde ich in Zukunft nicht so viele negative Gedanken zulassen. Ein Marathon ist zwar kein Sonntagsspaziergang aber ich werde "einfach handeln". Außerdem habe ich festgestellt, dass mich Regen, Wind oder Kälte nicht belasten können.

 

Bedanken möchte ich mich bei Allen die mir die Daumen gedrückt haben und ihnen entgegen schmettern:

 

"MACHT WEITER SO"!