OstseeMan Glücksburg 07.08.2011

Massenstart
Massenstart
Noch eine Runde.
Noch eine Runde.

Endlich war es soweit, ich stand bei 14°C am Strand der Ostsee in Glücksburg um den Ostseeman in Angriff zu nehmen. Es regnete und stürmte und ich war mit dem richtigen Sitz meiner Schwimmbrille und der schönen, pinken Badekappe beschäftigt. Die unzähligen Nationalhymnen, welche noch abgespielt wurden drangen nicht richtig zu mir vor. Ich war gespannt auf die Ostsee denn aufgrund dringender Geschäfte in überfüllten Räumlichkeiten fiel das Einschwimmen aus. Kein Problem denn die See war mit 18 - 19°C nicht zu kalt, darüber hatte ich mich schon bei der DLRG informiert und bei den Quallen muss man sich ja nicht persönlich vorstellen bevor man deren Wohnzimmer betritt.

 

Den Countdown erlebte ich nun wieder voll konzentriert und um Punkt 7:00 Uhr ging die Reise los. Aus den hinteren Reihen tastete ich mich langsam an ein gutes Schwimmgefühl heran und ich fühlte mich schnell wohl. Der Schwimmkurs bestand aus einem Dreieck von 1.9 KM Länge, welches zweimal entgegen dem Uhrzeigersinn, zu durchschwimmen war. Parallel zum Strand kam ich noch gut voran aber nach der Prügelei an der ersten Wendeboje schwammen wir diagonal den Wellen entgegen. Das war dann kein "gutes" Vorankommen mehr........sondern eher ein "irgendwie" vorankommen, immer den hohen Wellen entgegen. Für mich als Kachelzähler war das natürlich ungewohnt und anstrengend, allerdings gewöhnte ich mich relativ schnell daran und kam besser klar als viele meiner Mitstreiter denn ich machte einige Plätze gut. Die ein oder andere Qualle schaute mir tief in die Augen...störte aber meine Kreise nicht. Nach gut 1:30 Std verließ ich das Wasser im Mittelfeld und war sehr zufrieden mit der Zeit bei diesen schweren Bedingungen.

Immer im Bild.
Immer im Bild.

Der Wechsel auf das Rad verlief ruhig und in dem Bewusstsein, dass der dieser Tag noch lang wird. Es warteten nun sechs Runden von jeweils 30 KM Länge auf mich. Auf dem Rad fühlte ich mich schnell wohl und kam, nach dem Futtern, gut in den Tritt. Beschrieben wurde die Strecke mit leicht hügelig, anspruchsvoll aber schnell. Hügel (ca.1200 HM) sind eigentlich kein Problem, allerdings kam heute in den Passagen ohne Steigungen ein starker Wind hinzu und der ist schlimmer, jedenfalls für mich. Natürlich haben alle Starter mit diesen Bedingungen zu kämpfen aber da ich ja "nur" gegen die Strecke kämpfen wollte hätte ich gegen besseres Wetter keine Einwände gehabt. Man hatte sich aber auch daran bald gewöhnt und ich verfiel in eine Art Schaltrhythmus innerhalb der sechs Runden. Gegen Ende der Radstrecke merkte ich natürlich, dass ich die in den Vorrunden gewählten Gänge nicht mehr drücken konnte. Irgenwann war ich dann aber durch und nach 7:54,50 Std (inkl. beider Wechsel) verließ ich die Wechselzone um den abschließenden Marathon (5 X ca. 8,4 KM) zu laufen.

 

Doch was war denn das?? Meine Beine fühlten sich noch immer gut an und auch die Schaltzentrale zwischen den Ohren war frisch und konzentriert aber was war mit meinem unteren Rücken? Ich hatte heftige Schmerzen und versuchte mich etwas zu lockern. Nach meinen langen Trainingseinheiten mit anschließendem Lauf hatte ich niemals annähernd so etwas erlebt. Mein Laufstil ist immer leicht nach vorne geneigt und dabei hatte ich richtig Probleme. Da hat wohl jemand bei den Stabilitätsübungen geschludert! Die Schmerzen ließen nicht wirklich nach aber irgendwann baumelte dann doch die erste Kordel um meinen Hals (Rundennachweis) und die restlichen vier Runden bekam ich dann auch noch hin. Langsamer als im Training aber es ging. Das Wetter hatte uns auf der Radstrecke wenigsten mit flüssiger Sonne verschont, auf der Laufstrecke folgten dann ein paar heftige Schauer. Man war in zwei Minuten nass bis auf die Haut und nach dem Guss in drei Minuten wieder trocken.

 

Die letzten Kilometer waren natürlich richtig toll. Ich verabschiedete mich von vielen anfeuernden Zuschauern und Helfern und einige liefen sogar ein Stück mit um mir noch ein Getränk anzureichen oder einfach Glückwünsche mit auf den Weg zu geben. Mein größter Fan, Tochter Kristin, stand nebst Freund und meiner (Kamera) Frau an der Strecke um mich anzufeuern. Wenn ich bei Ihnen vorbei kam, tat nichts mehr weh! Das war super! Für das motivierende Bannner bedanke ich mich bei Sabine und Martin, Petra und Peter, Andrea und Thomas, Angela und Frank und Christel und Georg, Ihr seid die Besten!! Im Ziel blieb die Zeit bei 12:46,40 Std für mich stehen und ich war verdammt glücklich denn mein Traum ist in Erfüllung gegangen. Der Lohn für neun Monate konsequentes Training sind allerdings die letzten 100 Meter bis ins Ziel.

 

Diese Momente hält das Leben nicht im Abbo bereit, wer es erlebt hat der weiß wovon ich rede (schreibe).

Ein tolles Gefühl.
Ein tolles Gefühl.

Von genau 582 Einzelstartern schafften es 405 ins Ziel, ich belegte Platz 312.

 

Ein kleines Video findet ihr in der Galerie.