Als ich mich für diesen Laufen - in - Dortmund Marathon, veranstaltet von Marion und Frank, anmeldete ging ich noch von einer vernünftigen Vorbereitung aus. Dabei dachte ich an schöne, lange Winterläufe und einen tollen Marathon zum Saisonauftakt. Es kam nun etwas anders und so war es auch nicht verwunderlich, dass in der Ergebnisliste hinter dem Bewes ein DNF stand. Naja, es war wohl "Dauerläufer nicht fit" gemeint und das passte auch genau. Diesen Lauf wollte ich mir aber auf keinen Fall nehmen lassen. Ein Marathon an einem Winterabend, auf einem Rundkurs mit einer Länge von 1005 Metern, dieser Gedanke gefiel mir sehr. Der Weg zum Ort des Geschehens, das Ausbildungszentrum der Bauindustrie in Hamm, war Dank Navi schnell gefunden. Als wir eintrafen herrschte schon reges Treiben in der Werkhalle, überall wurde gewuselt. Nach und nach trafen dann auch einige bekannte Gesichter ein. Laufkumpel Wolfgang kannte ich schon persönlich, viele andere aus dem Netz. Hans von den Endorphine-Junkies, ein Film über seinen Grünkohl Marathon empfand ich als sehr unterhaltsam und natürlich toll gefilmt vom Cameraläufer Frank. Claudia und Thomas, ein Läuferpaar aus Rheinberg (nicht zu verwechseln mit Duisburg) von denen ich schon viele Laufberichte gelesen hatte. Es ist schwer zu erklären aber bis auf eine Frage meinerseits an Claudia, ob es ihr gut geht, haben wir uns nicht unterhalten. Sie erwiederte übrigens, dass es schon geht. Tapfer, denn sie hatte "Rücken" und damit kenne ich mich aus. Irgendwie unheimlich aber man hat wirklich das Gefühl man kennt sich. Naja, ich jedenfalls.......das muss wohl eine Art Zuckerberg Virus sein?! ;-) 

Bei der lockeren Atmosphäre konnte man beinahe vergessen, dass es sich um einen Lauf über gut 42 Kilometer handelte. Der überwiegende Teil der "Laufbekloppten" war ganz locker, sie scherzten und freuten sich schon auf das Getränk nach dem Lauf. Die ernsteren Läufer, welche vor dem Lauf nicht viele Worte machen waren natürlich auch anwesend und schauten sich die Runde schon mal an. Ist ja auch richtig so!

Frank fand vor dem Start noch ein paar lobende Worte für seinen Chef der diesen Lauf unterstützte und natürlich für alle beteiligten Helfer. Dann, um 18:00 Uhr, ging es los und ca. 50 Aktive setzten sich in Bewegung. Als ich in der ersten Kurve (Südkurve) ankam waren die ambitionierten Renner schon in der Dunkelheit verschwunden. Ich versuchte mich erstmal an die vielen Kurven zu gewöhnen und hörte in meinen Körper hinein, ob und wie das Laufen an diesem Tag möglich wäre. Schnell bekam ich Gesellschaft von Martin. Auch er ist ein Endorphine-Junkie und mir dem Namen nach bekannt. Wir haben einen gemeinsamen Bekannten welchen ich etwas besser kenne, seinen Arbeitkollegen, meinen Bruder. Die Welt ist klein, die Runde war es auch und weil wir unterwegs und unentwegt viel Spaß hatten, waren schnell zehn Runden gelaufen. Irgendwie gerieten wir aus dem Rhythmus und allein wurde es schwer für mich. Insgeheim hatte ich mir zumindest einen Halbmarathon vorgenommen und der sollte es auch werden, Zeit egal. So kam dann doch noch Runde für Runde zusammen, durch die Südkurve, durch die Potts - Kurve, um die Feuertonne, um den Block mit den Gabelstaplern und Schaufelbaggern, zur Nordkurve.........da gab es immer ein kleines Problem. Durch ein Gefälle war man schnell da, aber durch die folgende Steigung konnte man diesen Ort nicht so schnell verlassen wie man es eigentlich wollte oder besser wie ich es wollte. Ich spürte dann auch langsam die Kälte und dachte an die Finisher welche noch einige Runden bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich zu bewältigen hatten. Irgendwann hatte ich dann endlich meinen "Halben" geschafft und freute mich auf die heiße Dusche, auch wenn diese in der Nordkurve lag. Das Wichtigste aber, der Rücken blieb still.